Mehr als 11.000 Menschen haben dafür unterschrieben, dass sich der Kreis Paderborn beim NRW-Umweltministerium um die Realisierung des Nationalparks Egge als zweiten Nationalparks in NRW bewirbt. 11.347 Unterschriften liegen jetzt der Kreisverwaltung vor, 9.825 Unterstützer*innen sind erforderlich zur Einreichung des Bürger*innen-Begehrens. Sammelaktionen laufen am Samstag weiter.
Damit hat das Nationalpark-Bündnis ein starkes demokratisches Signal gesetzt. Rechtzeitig, weil am Freitag die Ausschüsse für Wirtschaft und Umwelt über einen Antrag der FDP beraten, der die Ablehnung des Nationalparkes Egge fordert. Am Montag beschäftigt sich der Kreistag auch mit diesem Antrag.
Strahlende Gesichter vor dem Paderborner Kreishaus: Zwei Monate nach dem Start des ersten kreisweiten Bürgerbegehrens haben die Initiatoren die erforderliche Anzahl an Unterschriften zusammen. Über 11.000 Menschen haben das Bürgerbegehren „Ja! zu unserem Nationalpark Egge“ bis heute unterzeichnet. Damit machen sie deutlich, dass sie eine so wichtige Entscheidung, wie die Ausweisung eines Nationalparks in ihrer Heimat, selbst treffen wollen.
„Als wir zu Beginn der Adventszeit mit den ersten Aktionen starteten, war nicht absehbar, dass wir in nur wenigen Wochen die Zielmarke von knapp 10.000 Unterschriften erreichen würden“, erzählt Jonas Kamrath. Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende ist neben der Grünenpolitikerin Sigrid Beer und dem Fördervereinsvorsitzenden Hans Jürgen Wessels Vertretungsberechtigter des Bürgerbegehrens. „Das Land setzt auf eine breite Beteiligung der Bürgerschaft. Die haben wir im Hochstift organisiert – demokratisch und auf direktem Weg“, so Kamrath.
Für Sigrid Beer hat die unmittelbare Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger einen hohen Wert. „In vielen Gesprächen haben wir eine große Zustimmung für einen Nationalpark Egge erfahren. Dieses Votum der über 11.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verdient hohen Respekt. Jetzt sollte der Kreistag den Weg für den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte des Kreises Paderborn endgültig freimachen oder sich um den Egge-Nationalpark bewerben.“
Hans Jürgen Wessels hat bei seiner Teilnahme an Sammelaktionen festgestellt: „Vielen Menschen liegen ein stärkerer Naturschutz und das vielfältige Naturerlebnis eines Nationalparks sehr am Herzen. Heute machen wir einen großen Schritt auf dem Weg dorthin. Wir sind stolz, glücklich und dankbar zugleich.“
Neben den von einem breiten Bündnis organisierten Sammelaktionen bei Veranstaltungen, vor Supermärkten und in Innenstädten haben zahlreiche Privatleute in ihrem Umfeld um Unterschriften geworben. Bei Jahreshauptversammlungen, aber auch bei Geburtstags- und Weihnachtsfeiern ist über den Nationalpark Egge diskutiert worden, berichten die Initiatoren. Zudem wurden gut zehn Prozent der Unterschriften postalisch übersandt. „Wir hatten auf eine große Beteiligung gehofft. Das wir in nur zwei Monaten das Ziel erreicht haben, freut uns total. Wir sind stolz auf alle Unterstützerinnen und Unterstützer, die Regen, Stürmen und Wintereinbrüchen trotzten und unbeirrt und mit großem Enthusiasmus sammeln gingen.“
Auch in den kommenden Tagen wird es noch Sammelaktionen geben. Zwar habe man die für das Bürgerbegehren notwendige Zahl bereits deutlich überschritten, aber „wir wollen einigen Spätentschlossenen eben-falls noch eine Möglichkeit geben, dieses Bürgerbegehren zu unterstützen“, sagt Hans Jürgen Wessels und verweist schon mal auf den kommenden Samstag, wo Unterstützungsunterschriften zum Beispiel am Stand der Umweltgruppen auf dem Rathausplatz abgegeben werden können. „Das wird möglicherweise die letzte Gelegenheit sein. Wer also noch dabei sein möchte, sollte in den kommenden Tagen unterschreiben.“
Der Kreis wird derweil die letzten Unterschriften auf den Listen bei den Einwohnermeldeämtern der Kom-munen im Kreis auf ihre Gültigkeit prüfen lassen. „Die ersten 8.000 Unterschriften haben wir den Kommu-nen bereits zugestellt, gut 75 Prozent sind bislang ausgewertet. Das klappt sehr gut“, berichtet Christopher Schüngel vom Büro des Kreistages. „Die Kolleginnen und Kollegen prüfen mit der gebotenen Sorgfalt, gleichwohl so zügig wie möglich.“
Am kommenden Freitag wird der potenzielle Nationalpark Egge Thema einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Natur, Umwelt und Klimaschutz sowie des Ausschusses für Wirtschaft, Bau und Verkehr im Kreis-haus sein. Ab 17 Uhr wird die Verwaltung über die Nationalparkentwicklung in Deutschland, in Europa und in der Welt berichten und Diplom-Biologe Dr. Günter Bockwinkel zum Thema „Ein Nationalpark im Eggegebirge?“ referieren.
Zuvor steht der Antrag der FDP-Kreistagsfraktion »Ablehnung des Egge-Nationalparks« auf der Tagesordnung. Über diesen Antrag wird am kommenden Montag zudem im Kreis- und Finanzausschuss beraten und anschließend im Kreistag entschieden. Kaum vorstellbar, dass dieser gegen den ausdrücklichen Wunsch der über 11.000 Bürgerinnen und Bürger gerichtete Antrag, im Kreistag am Montag eine Mehrheit bekommt.
Nationalparkbefürworter und Unterschriftensammler haben jetzt erstmal allen Grund zur Freude: Die kreis-weit ersten Bürgerbegehren in Paderborn und Höxter haben einen wichtigen Etappensieg eingefahren. Tau-sende Bürgerinnen und Bürger haben “Ja zu unserem Nationalpark Egge” gesagt.
Sammelstellen am Wochenende:
- Freitag, 2. Februar: 14 – 18 Uhr Wochenmarkt in Salzkotten
- Samstag, 3. Februar: 10 – 12 Uhr Ingos Biomarkt in Hövelhof
- Samstag, 3. Februar: BUND Kreisgruppe Paderborn – 10 – 14 Uhr Rathausplatz Paderborn
Am Freitag tagen die Ausschüsse für Wirtschaft und Umwelt und beraten über einen Antrag der FDP, der die Ablehnung des Nationalparks Egge fordert. Am Montag beschäftigt sich der Kreistag auch mit diesem Antrag. Das ist der politische Horizont
Zur Nachricht über die Übergabe der 11.347 Unterschriften des Bürgerbegehrens an die Kreisverwaltung Paderborn – ein toller Erfolg! Gratulation aus Lage. Weiter so! Viel Glück * * *