Mythen
Die Landesregierung NRW hat nüchtern, neutral und ganz offiziell viele Antworten auf häufige Fragen zusammengestellt – informieren Sie sich gerne auch dort.
Eine Karte der Kulisse gibt es hier: Karte
Fakt ist: In Deutschland gibt es 16 erfolgreiche Nationalparks, die zumeist von CDU-geführten Regierungen ins Leben gerufen wurden. In allen darf die Natur das tun, was sie am besten kann: Natur sein. Die Erfahrungen aus verschiedenen Regionen, die über viele Jahrzehnte gesammelt wurden, zeigen, dass die Menschen vor Ort stolz auf ihre Nationalpark-Regionen sind. Kein einziger Nationalpark wurde jemals abgeschafft, obwohl dies möglich wäre.
Jeder einzelne Nationalpark ist auch bei den Anwohnern extrem beliebt. In der Eifel finden nach 20 Jahren 80 % der direkten Anwohner den dortigen Nationalpark gut. Anfangs waren es noch 63 %. Quelle
Dies liegt an den enorm positiven Effekten auf die Wirtschaft und die Steuereinnahmen in der Region – in der Eifel nachweislich ca. 1350 neue Arbeitsplätze. Ebenso nachweislich positiv sind die Auswirkungen auf viele vom Aussterben bedrohte Arten, die dort nun ihren Lebensraum haben.
Trotz all dieser guten Entwicklungen begegnen uns aktuell auf Plakaten Mythen und Angstmacherei. Mit großen Bannern werden etliche Falschinformationen, Behauptungen und Halbwahrheiten verbreitet. Es ist kein Zufall, dass sämtliche Naturschutzverbände geschlossen hinter der Idee des Nationalparks Egge stehen. Lassen Sie sich bitte nicht von Parolen blenden.
Eine tiefere Beschäftigung mit den einzelnen Argumenten zu den Vorteilen und Nachteilen (Pro und Contra) ist unvermeidlich. Nur so können Sie als Bürgerinnen und Bürger beim Bürgerentscheid auf der Basis von Fakten Entscheidungen treffen.
Anbei finden Sie eine Sammlung von Reizthemen, zu denen wir Ihnen Fakten und Erklärungen zusammengestellt haben. Sollten Sie Fragen haben, schreiben Sie uns gerne oder schauen Sie auf unserer Webseite und bei Instagram vorbei.
Kurz und Knackig: Welche Nachteile und welche Vorteile hat ein Nationalpark?
Vorteile
- Lebensraum für stark bedrohte Tiere und Pflanzen, die einen Naturwald zwingend! benötigen
- Mensch statt Holzernte steht im Vordergrund. Das heißt z.B. attraktive und gut gepflegte Wanderwege statt Schotterpisten.
- Bislang gab es immer einen wirtschaftlichen Aufschwung (= mehr Arbeitsplätze) in Nationalparkregionen, Quellen: SÖM Eifel 2023 und SÖM Schwarzwald 2016
- Viele kostenlose Bildungsangebote für Kinder, Schulen, KiTas und Erwachsene (Rangertouren, grüne Klassenzimmer etc.)
- Teilweiße Erfüllung der verpflichtenden Ziele des Bundes und des Landes mehr Wildnisflächen zu erschaffen: Verhinderung von Strafzahlungen.
- Unser Staatswald würde Artenschutzgebiet und Erholungsgebiet zugleich.
- Die Investition, die das Land NRW damit tätigen will, fließt in unsere Region und nicht z.B. in den Kreis Kleve.
Nachteile
- Langfristig fällt die Holzernte im Nationalparkgebiet auf mindestens 75% der Flächen weg. Zwar exportieren wir jährlich mehr NRW Holz nach Asien als hier wegfällt, aber natürlich muss die Holzernte hier aus Naturschutzgründen entfallen.
- Die Trophäenjagd entfällt vollständig. Gejagt werden nur wenige Tierarten – nämlich solche die im Umland Schaden anrichten oder aktuell von Seuchen befallen sind. Die Jagd findet nur noch gesammelt und gebündelt an einigen Tagen statt, damit die Tiere auch Pausen haben.
- Einige nicht mehr benötigte Schotterstraßen für die Holzernte werden sehr langfristig entfallen (in der Eifel wurde nach nun 20 Jahren angefangen). Stattdessen werden naturnahe Wanderwege fokussiert. Straßen, die aus Brandschutzgründen erhalten werden müssen, bleiben jedoch erhalten.
Nationalparkgegner führen viele weitere Nachteile an – diese stimmen jedoch letztlich einfach nicht. Dinge wie Kosten, Jagd, Wanderwege oder Brandschutz werden als vermeintliche Argumente angeführt. Diese Dinge sind allesamt falsch oder ohne Kontext wertlos. Dies zeigt ein Blick in alle bestehenden Nationalparke wie auch in die folgenden Texte.
Mythos: Ein Nationalpark ist teuer und lohnt sich nicht / Geld lieber für KiTas (Kosten)
Das Gegenteil ist der Fall!
Gesamtgesellschaftlich sind alle Nationalparke bislang ein voller Erfolg, weil sie die Regionen beleben und so für mehr Steuereinnahmen für die Kommunen sorgen. Und dieses Geld kommt dann direkt uns vor Ort zu Gute! Straßen, Kitas, Feuerwehr und Schulen sind kommunale Aufgaben.
Die NRW-Landesregierung möchte einen zweiten Nationalpark in NRW einrichten. Dieser wird vollständig aus Landesmitteln finanziert. Weder die Kreise; noch die Kommunen müssen Geld beisteuern. Das ist bereits gesetzt und steht fest.
Offen ist daher einzig die Frage, ob der Nationalpark in unsere Region oder eine andere Region kommt. Somit haben wir es in der Hand ob die vielen Millionen Euro an Investitionen in unsere Region fließen oder an das andere Ende von NRW. So ist der Nationalpark viel mehr ein Geschenk der Landesregierung, welches wir nur noch annehmen müssen.
Das Land NRW kann die zur Verfügung stehenden Gelder NICHT in anderen Bereichen ausgeben. Die Verwendung in anderen Ressorts ist überhaupt gar nicht möglich. NRW muss in Natur- und Artenschutz investieren, da man sich im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie zu gewissen Zielen bekannt hat. Es müssten sogar Strafzahlungen entrichtet werden, da NRW die Ziele bei weitem noch nicht erreicht hat (2% Wildnisgebiete – und man liegt in NRW bei 0,8%).
Mythos: Durch einen Nationalpark werden die Menschen ausgesperrt/das Betreten verboten
Völlig falsch! Es gibt keine Betretungsverbote.
Radfahren, Wandern, Joggen und Reiten werden noch schöner! Im Nationalpark ist es wunderbar ruhig. Große Maschinen wie im Wirtschaftswald, die Wanderwege zerstören, gibt es nicht.
Ein Nationalpark ist immer geöffnet und immer kostenlos. Rangerführungen durch den Nationalpark sind kein Muss sondern ein toller kostenloser und optionaler Service für Besuchende im Sinne der Umweltbildung.
Es gibt keine Zäune um den Nationalpark und auf 72 % der Flächen herrscht bereits jetzt schon ein Wegegebot, um die Natur zu schützen. Auch die Kernzone eines Nationalparks kann selbstverständlich durchwandert werden.
Mythos: Das Wandern/Radfahren wird durch den Nationalpark unattraktiv/eingeschränkt
Falsch! Der Eifelverein („Eggegebirgsverein“ der Eifel) bezeichnet seinen Nationalpark als “Wander-Mekka”. In einem Nationalpark gilt vielmehr: Naturnah statt Schotter! Die Wege sind für Menschen gemacht und nicht für Maschinen. Auch werden Wanderwege nicht mehr durch Holzernte zerstört.
In einem Wegekonzept, das unter großer Beteiligung erarbeitet wird, werden die bestehenden und künftigen Wanderwege herausgearbeitet. So gibt es in anderen Nationalparks “Wildnispfade”, Baumwipfelpfade.
Eine Nationalparkverwaltung kann auch Wandervereine entlasten – wie der Eifelverein berichtet. Durch den demografischen Wandel ist der Erhalt und die Pflege eines attraktiven Wandernetzes immer schwieriger geworden. In guter Zusammenarbeit hat der Eifelverein so ein attraktives Nationalpark-Wandernetz geschaffen.
Mythos: Ein Nationalpark fördert den Tourismus nicht
Alle Nationalparks in Deutschland kurbeln den Tourismus in ihrer Region messbar und stark an. Nationalparks sind nachweislich Publikumsmagneten. Dies belebt nicht nur die Orte, sondern schafft auch Einnahmen (Kurtaxe, Gewerbesteuer) von denen sämtliche Einwohner stark profitieren. Die Kommunen investieren diese Gelder in Straßen, Infrastruktur, Schulen, KiTas etc.
Die DEHOGA-Vizepräsident OWL und Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverband Höxters Dr. Joachim Avenarius:
„Gäste suchen Höhepunkte“, „Ein absoluter Zugewinn“ und „Wir sehen hierin die riesengroße Chance, unsere Urlaubsregion weiterzuentwickeln und zu stärken“
– Quelle: NW und Westfalen-Blatt
Mit vielfältigen Naturerlebnis- und Umweltbildungsangeboten geben Nationalparke wertvolle Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen – dies kann man deutlich am Beispiel des Nationalparks Eifel sehen. Eine Untersuchung zeigt, dass der Tourismus im ersten Nationalpark Nordrhein-Westfalens einen Mehrgewinn von ca. 1350 Arbeitsplätzen schuf.
Der Nationalpark Eifel generiert damit einen wirtschaftlichen Mehrwert, der wiederum die gesamte Nationalparkregion nachhaltig vitalisiert hat. Seit der ersten Untersuchung im Jahr 2007 haben sich die jährlichen Besuchszahlen bis heute auf über eine Million Besucherinnen und Besucher gesteigert und damit mehr als verdoppelt.
Weitere Informationen zu den sozioökonomischen Effekten des Nationalparks Eifel finden sich hier. Auch aus anderen Bundesländern können ähnliche Erfahrungen berichtet werden: So zeigen beispielsweise die Nationalparke Bayerischer Wald und Jasmund deutlich, dass der Naturtourismus die regionale Wirtschaftsentwicklung befördert.
– Quelle: Landesregierung NRW
Mythos: Ein Nationalpark hat keine Jagd (Tierseuchen/Wildschäden)
Das ist eine Lüge. Natürlich wird im Nationalpark gejagt. Dies teilweise mit erheblichen Abschusszahlen. Im Nationalpark gibt es jedoch keine Throphäenjagd!
So z.B. im Nationalpark Hunsrück-Hochwald:
Wenn zu hohe Wildtierbestände die Entwicklungsziele des Nationalparks gefährden, kann eine Bestandsregulierung von Wildtieren mit jagdlichen Mitteln erforderlich werden. Gleiches gilt, wenn übermäßige Wildschäden im Außenbereich des Nationalparks drohen oder Tierseuchen bei Wildtieren zu bekämpfen sind.
Mythos: Aus klimatischer Sicht (CO2) ist das Verarbeiten des Holzes viel sinnvoller als Totholz liegen zu lassen
Die Studienlage widerspricht dem!
Auf den ersten Blick scheint es logisch: Holz, welches „hunderte Jahre“ im Dachstuhl verbaut wurde, bindet langfristig CO2. Und Holz, welches verrottet, gibt dieses schneller ab. Aber diese extrem einfache Betrachtung entspricht nicht der Realität und ist schlicht unwissenschaftlich.
Denn eine Jahrhunderte lange Bindung in Dachbalken stellt eher den extremen Ausnahmefall dar. Ein großer Teil des geernteten Holzes wird zeitnah verbrannt. Aber auch das verbaute Holz wird in der Regel spätestens nach wenigen Jahrzehnten verbrannt. Am Ende ist die Bindungsdauer in Totholz und Waldboden dann entsprechend statistisch deutlich länger.
Eine Studie der Technischen Universität München und die Nationalparkverwaltung Bayrischer Wald sagt dazu:
„In nutzungsfreien Wäldern wird CO2 länger gebunden als in Holzprodukten“ und „Der Vorwurf, Wirtschaftswald speichert CO2, während Naturschutzwälder als CO2-Quelle agieren, hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.“
„Sowohl Holzprodukte als auch Totholz speichern CO2 – und zwar so lange, bis die Holzprodukte nicht mehr gebraucht und entsorgt werden oder das Totholz verrottet ist. Untersuchungen in Thüringen zeigten, dass Nutzholz eine mittlere Verweildauer von 21 Jahren hat.
Das heißt, dass nach 20 bis 25 Jahren 66 Prozent der Masse der Holzprodukte verbrannt sind. Die mittlere Verweildauer von Totholz im Wald liegt bei 40 bis 50 Jahren. „Totholz hält CO2 also deutlich länger zurück“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks.„
Auch das heute übliche Bearbeiten des Waldes mit extrem schweren Gerät (Harvester) verursacht klimatische Effekte, die gerne vergessen werden:
„Verbleibendes Totholz gleicht die Humusverluste des Bodens etwas aus, während Verletzung und Durchmischung des Oberbodens durch schweres Gerät sie erhöhen.“
Als Fazit ist daher klar:
„Die Wälder des Nationalparks wie auch anderer Naturschutzwälder sind in den kommenden Jahrzehnten eine Nettosenke für Kohlendioxid.“
Die Position der IHK erklärt
Die IHK in OWL hat sich bekanntlich gegen einen Nationalpark ausgesprochen. Bereits aus der Pressemitteilung selbst wird klar, dass dies in erster Linie vor allem aufgrund von unbegründbaren Ängsten der Windenergiebranche der Fall sein muss. Denn der durch die IHK-eigenen Gutachten prognostizierte Mehrgewinn für die Wirtschaft liegt beim 5- bis 10-fachen der Verluste.
Zu den Fakten:
- Die IHK hat für ihre Position zwei Gutachten erstellen lassen.
- Das Gutachten zum Tourismus sieht 288 Mio. € Mehrumsatz durch Tourismus für die Gesamtwirtschaft.
- Das Gutachten zur Holzwirtschaft sieht 41 Mio. € Minderumsatz für die Holzwirtschaft bzw. bei 25 Mio. € wenn 40 % des Holzes ersetzt werden.
- Für die von der Windkraftbranche befürchteten Pufferzonen gibt es keinerlei Rechtsgrundlagen. Die Zahlen sind daher schlecht frei erfunden.
Stellt man diese Zahlen gegenüber, müsste das Ergebnis also klar positiv für den Nationalpark ausfallen. Wieso also ist die IHK am Ende dagegen?
Die Antwort gibt die Pressemitteilung selbst her:
Die Windkraftbranche befürchtet Einschränkungen. Für diese Befürchtungen gibt es aber keine Grundlage. In der Nähe von Nationalparks können Windkraftanlagen installiert werden. Auf der Fläche selbst jedoch nicht. Diese reinen Befürchtungen, dass es in Zukunft Gesetzesänderungen geben könnte, die Windkraft in der Nähe von Schutzgebieten einschränken, scheint hier der Grund zu sein die Zahlen aus den Gutachten am Ende zu ignorieren.
Zuletzt führt die IHK den Ausbau der B64 an. Hier wird suggeriert, dass der Ausbau der B64 bei Godelheim bedroht wäre. Ein Blick auf die Karte zeigt: Die Ausbaustrecke ist über eine halbe Stunde entfernt.
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Tiefere Ergänzung:
Im Holzgutachten bzw. der zugehörigen Pressemitteilung existieren massive Probleme.
- Im Gutachten werden 29 Annahmen getroffen – alle immer so, dass der Verlust am Ende maximiert ist.
- Das Gutachten selbst geht davon aus, dass 40% des Holzes ersetzt werden können. Die Pressemitteilung nimmt jedoch die 0% obwohl dies nicht den Ergebnissen des Gutachtens entspricht. So werden aus 25 Mio. € schnell 41 Mio. €.
- Dass nicht 100% des Holzes (zu eventuellen Mehrpreisen) ersetzt werden kann, ist bei einem nationalen Holzmarkt schlicht unrealistisch. Das Gutachten geht salopp gesagt davon aus, dass jeder nicht gefällte Baum aus der Egge bedeutet, dass Nobilia in Gütersloh keine Küche bauen kann. Auch nicht zu einem kleinen Preisaufschlag.
- Für den Tourismus und nachfolgende Branchen berechnet das Tourismusgutachten 4800 neue Arbeitsplätze. Diese Zahl hat die IHK nicht in ihre Pressemitteilung eingebaut – ohne Angabe von Gründen.
- Für das Jahr 2050 wird in der Pressemitteilung der IHK der „Wegfall“ von 700 Arbeitsplätzen genannt. Das Wort suggeriert, dass Arbeitsplätze abgebaut würden. Dies ist falsch. Selbst wenn die Annahme stimmt (siehe 0% Holzersetzung, oben), so würden 700-277 = 423 Arbeitsplätze einfach nur nicht neu entstehen.
Quellen: Gutachten Holz, Gutachten Tourismus
Mythos: Ein Nationalpark Egge gefährdet die Holzversorgung der Holzindustrie in der Region
Falsch! Die Holzmengen entsprechen ca. 0,6% des NRW Holzmarktes. Es werden deutlich größere Mengen jährlich aus NRW-Wald nach Asien exportiert.
Solche und ähnliche Argumente finden sich vor der Einrichtung jedes Nationalparks. Zu einem Sterben der örtlichen Holzindustrie kam es jedoch bei keinem der anderen Nationalparks. So existieren die Betriebe, die vor 10 Jahren medienwirksam gegen eine Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald waren auch heute noch.
Die Mengen des verfügbaren Holz aus dem Landesforst in der Egge, die in der Region verbleiben, werden überschätzt. Ein Großteil wird außerhalb der Region verkauft – größtenteils sogar außerhalb von NRW.
Bild: Verkauf vor Kalamität, Quelle: Dr. Bockwinkel, NOZ GmbH
Betrachtet man den Verkauf von Holz aus den Landeswäldern der Egge seit den Borkenkäferschäden, werden sogar nur noch 12 % im Hochstift verkauft.
Bild: Verkauf während Kalamität, Quelle: Dr. Bockwinkel, NOZ GmbH
Insgesamt entspricht der Suchraum am Ende ca. 0,6 % der nutzbaren Holzmenge in NRW. Eine Existenzgefährdung von Betrieben dürfte angesichts der tatsächlichen Faktenlage daher eher ausgeschlossen sein. Die Betriebe werden ihre Holzbedarfe problemlos aus den Wäldern der Region beziehen können, die nicht im Nationalpark enthalten sind.
Dass dies einen zusätzlichen Aufwand für Betriebe bedeuten kann, ist möglich. Dies steht aber in keinem Verhältnis zu kursierenden Behauptungen von „Tausenden“ gefährdeten Arbeitsplätzen der Holzindustrie.
Quelle: Dr. Bockwinkel, NOZ GmbH
Mythos: Die Egge ist nicht als Nationalpark geeignet
Falsch! Die aktuelle Gebietskulisse war bereits 2005 gutachterlich vom Land NRW als geeignet festgestellt worden.
Seitdem ist die Situation noch besser geworden. Der Anteil von Schutzgebieten hat sich von ca. 50 % auf über 80 % erhöht – dies ist eines der Hauptkriterien, um überhaupt Nationalpark zu werden.
Sämtliche Kriterien werden erfüllt oder übererfüllt.
Quelle: Gutachten des LANUV, Link
Mythos: Die Artenvielfalt/Biodiversität ist in einem Naturwald schlechter als im Wirtschaftswald/Freiflächen
Dieser Mythos hält sich leider hartnäckig. Tatsächlich werden dazu nie Quellen genannt.
Eine gesamtheitliche Betrachtung kommt jedoch zu einem eindeutigen – und gänzlich anderen – Ergebnis.
„120 Vergleichsuntersuchungen wurden europaweit in einer einer Studie zur Biodiversität in bewirtschafteten und unbewirtschafteten Wäldern analysiert mit folgendem Ergebnis: Generell gesehen ist die Artenvielfalt in unbewirtschafteten Wäldern geringfügig höher als in bewirtschafteten.
Betrachtet man aber Arten, die an Kontinuität der Waldbedeckung, an Totholz oder an große Bäume angewiesen sind, so werden diese von Bewirtschaftung nachweislich negativ beeinflusst (Moose, Flechten, Pilze, Totholzkäfer). Im Gegenzug dazu werden Gefäßpflanzen von Bewirtschaftung begünstigt. Bei Vögeln ist das Ergebnis heterogen und hängt wahrscheinlich eher von anderen Faktoren wie z.B. dem Landschaftsmosaik ab. Die Unterschiede zwischen bewirtschaftet und unbewirtschaftet vergrößern sich mit der Dauer der Nichtbewirtschaftung und indizieren damit die Wiederherstellung der (ursprünglichen) Artenvielfalt.
- Der Vergleich von Natur-und Wirtschaftswäldern zeigt, dass verschiedene Spechtarten bezüglich ihrer Anzahl an Brutpaaren je 10 km² im Naturwald deutlich häufiger vertreten sind. „Die europaweit seltensten Spechtarten, der Dreizehenspecht und der Weißrückenspecht, kommen praktisch nur noch in Naturwäldern vor.“
- Untersuchungen zur Artenvielfalt in den drei Urwäldern Bialowieza (Polen), La Massane (Pyrenäen) und Bödmerenwald (Schweiz) zeigen neben ihrer hohen Artenvielfalt die Bedeutung dieser Wälder dafür, dass „Urwaldreste unzähligen und auch ökologisch spezialisierten seltenen Arten Lebensraum bieten, von denen manche aus den Wirtschaftswäldern ganz verschwunden sind.“
- Im Nationalpark Hainich wurde festgestellt, dass mit 2 144 nachgewiesenen Käferarten ein Drittel aller Käferarten Deutschlands dort vorkommen. „Der Hainich ist mit insgesamt 522 Holzkäfern eines der artenreichsten Gebiete Thüringens. Für Thüringen gelangen 26 Neufunde und 40 Wiederfunde, für Ostdeutschland 3 Neufunde und sogar einer für Deutschland. Für 22 Arten stellt der Nationalpark aktuell den einzigen Fundort in ganz Thüringen dar.“
– Artenvielfalt und Nationalpark? – Erkenntnisse aus der Naturwaldforschung, Dr. Patricia Balcar
Die Studien sind das eine. Letztendlich ist aber völlig klar: In der Natur gibt es sehr viele spezialisierte Arten, die insbesondere auf hohe Mengen an Totholz angewiesen sind. Es ist daher nicht damit getan einen simplen Vergleich der Anzahl von Tieren und Pflanzen auf einer Fläche anzustellen. Ein Wirtschaftswald wie er überall in Deutschland vorkommt, kann auch nur die auf ihn angepassten Tiere und Pflanzen beherbergen. Da es kaum noch Naturwald gibt, haben jedoch auf ihn spezialisierte Arten keine Heimat mehr. Und eben um diese Arten geht es. Daher sollte „Artenvielfalt“ nicht lokal gedacht und gezählt werden.
Mythos: In einem Nationalpark werden Douglasien grundlos entfernt
Die Douglasie ist ein Fremdling. Sie wurde von der Holzindustrie als Plantagenbaumart eingebracht, um mit diesem schnellwachsenden Baum große Erträge zu erwirtschaften. Die Douglasie ist eine invasive Art (setzt sich stark gegen andere Setzlinge durch) und verdrängt den für einen Mischwald wichtigen Baumarten-Mix.
Wieso hat der Nationalpark Eifel Douglasien entfernt? Gab es dafür gute Gründe?
Aus Sicht der Holzwirtschaft ist der Anbau von Douglasien lohnenswert. Der Baum ist relativ trockenresistent und soll die Holzindustrie in kommenden Jahren versorgen.
Was ist aber mit der Natur? Tatsächlich ist die Douglasie ein Fremdling. Während sich Tier- und Pflanzenwelt seit vielen Tausenden von Jahren auf einen Eichen/Buchen-Mischwald eingestellt haben, stammt dieser Baum aus Amerika. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist das hochproblematisch. Viele haben in einem Douglasienwald kein zuhause. Außerdem würden sich Douglasien über einen langen Zeitraum unkontrolliert in einem Nationalpark ausbreiten. Dies würde das Schutzziel erheblich gefährden.
Der Nationalpark Eifel schreibt, dass „es absehbar ist, dass diese Baumart im Nationalpark Eifel über kurz oder lang die einheimischen Arten verdrängen und auf diese Weise das hier von der Natur vorgesehene, vorherrschende Gleichgewicht empfindlich stören würde.“
Mythos: Durch den Nationalpark werden Privatwaldbesitzer enteignet (Pufferzonen/Einschränkungen)
Das ist völlig falsch.
Niemand wird enteignet, denn es sollen ausschließlich Landes-Waldflächen genutzt werden. Es gäbe auch keine Rechtsgrundlage, die dies überhaupt ermöglichen könnte. Der Bürgerentscheid fordert klar die Bewerbung für „landeseigene“ Flächen des Landes NRW. Also Staatsbesitz.
Ferner gibt es keinerlei Auflagen für benachbarte Flächen, die nicht Staatswald sind.
Mythos: Ein Nationalpark Egge ist gar nicht möglich, weil ICE-Strecke, A44, B1, B64, B68 ihn durchschneiden würden
Falsch! Die Egge erfüllt die Kriterien für einen Nationalpark, denn sie ist “großräumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart” (§ 24 BNatSchG)
Im Nationalpark Hunsrück gibt es beispielsweise zwei Bundesstraßen, die diesen Nationalpark deutlich stärker zerschneiden. Im Nationalpark Eifel sind es gleich 3 Bundesstraßen, die den Park zerschneiden. Und dennoch spricht Ihnen niemand ab, dass sie geeignet sind. Zu Recht – denn es gibt große, zusammenhängende Gebiete. Genau wie in unserer Egge. Durch große Wassergebiete wird die Eifel stellenweise stark zertrennt – viel stärker als dies bei uns der Fall wäre.
Bild: Nationalpark Eifel wird von 3 Bundesstraßen zerschnitten und 2-fach sogar von Wasser
Die Situation in der Egge ist tatsächlich sogar viel besser als es zunächst aussieht:
Egge Nord: Die beiden Zugstrecken sind fast durchgängig untertunnelt – haben also keine Auswirkungen. Die B64 hat eine gut angenommene Grünbrücke, mitsamt eingezäunter Straße. Damit ist der Bereich Egge Nord vollständig durchlässig. Die B1 wiederum ist gar nicht in der möglichen Gebietskulisse enthalten.
Egge Süd: Die A44 und die B68 durchtrennen den Suchraum lediglich im Randbereich, sodass sehr große zusammenhängende Teile verbleiben. Die A44 ist durch eine riesige Talbrücke ohnehin gut durchlässig. Eine faktische Zerschneidung existiert daher dort einfach nicht.
Bild: Suchraum eines möglichen Nationalparks Egge in dunkelgrün, Förderverein Nationalpark Egge
Mythos: Es wird dauerhafte Einschränkungen der Bewirtschaftung auf landwirtschaftlichen Flächen geben
Falsch! Landwirtschaftliche Flächen sind nicht Teil des Nationalparks und es wird auch keine Einschränkungen für diese geben. Dies ist auch bisher bei keinem Nationalpark der Fall gewesen – es gibt keine Grundlage für dieses Argument. Rechtlich ist dies unmöglich.
Mythos: Die Kommunen/Kreise geben die Entscheidungsgewalt in Ihrer Region aus der Hand
Falsch! Im Nationalpark Eifel haben die Kommunen ein Vetorecht. Im Gegensatz zum aktuellen Zustand haben die Kommunen so erstmalig ein Mitspracherecht. Es ist also genau andersherum.
„In ihrer Arbeit wird die Nationalparkverwaltung Eifel von den Nationalpark-Gremien unterstützt: Seit Gründung des Nationalparks Eifel 2004 tagen diese Gremien, bestehend aus der Nationalpark-Arbeitsgruppe und dem Kommunalen Nationalparkausschuss, regelmäßig – dadurch ist gewährleistet, dass die Interessen der Bevölkerung vertreten sind. Zweimal jährlich unterrichtet die Nationalparkverwaltung den Ausschuss über alle Planungen und Maßnahmen.
- Der Kommunale Nationalparkausschuss setzt sich aus dem Kölner Regierungspräsidenten, den Landräten der drei beteiligten Landkreise (Städteregion Aachen, Kreis Düren und Euskirchen), den Bürgermeistern der neun Nationalpark-Kommunen Heimbach, Hellenthal, Hürtgenwald, Kall, Mechernich, Monschau, Nideggen, Schleiden, Simmerath und dem Vorstandsvorsitzenden des Wasserverbandes Eifel-Rur zusammen.
- Seine Mitglieder gehören auch der Nationalpark-Arbeitsgruppe an, in der zudem Vertreter aus 30 Behörden, Verbänden und anderen relevanten Gruppen mitarbeiten.
- Zum Thema Wildbestandsregulierung im Nationalpark Eifel erweitert sich der Personenkreis der Nationalpark-Arbeitsgruppe um Vertreter aus elf weiteren Institutionen.
In Fragen, die den Nationalparkplan – einschließlich des Wege- und Maßnahmenplans – und langfristige Planungen betreffen, hat der Nationalpark-Ausschuss ein Vetorecht. Davon machten die Mitglieder der Gremien seit Gründung des Nationalparks im Jahre 2004 nie Gebrauch. „
https://www.nationalpark-eifel.de/de/ueber-uns/nationalpark-gremien/
Fragen und Antworten
Was ist mit Mountainbiking? (MTB)
In der Staatswaldkulisse für den Nationalpark gibt es keine legalen Mountainbike-Trails.
Die Nationalparkverwaltung wäre frei auch für Mountainbike freigegebene Trails zu deklarieren.
So wie im Nationalpark Harz. Ob dies innerhalb der Kulisse passieren wird, kommt sicher auch entscheidend darauf an, dass im Prozess der Ausweisung eines Wegekonzepts jeder Verein und jede interessierte Privatperson die Möglichkeit der Beteiligung nutzt. Ein Nationalpark ist für die Menschen da.
https://www.nationalpark-harz.de/de/downloads/Mountainbiken-im-Nationalpark-Harz
Klartext: Wieso gibt es so große Widerstände, wenn ein Nationalpark so viele Vorteile bietet?
Zunächst einmal sollte festgehalten werden: Alle bekannten Umfragen sprechen vielmehr dafür, dass eine gewaltige Mehrheit für einen Nationalpark ist.
Die Proteste scheinen so groß und laut, weil sie professionell organisiert sind und mit großen, bildgewaltigen Maschinen aufgetreten wird.
Klar ist: Berechtigte Sorgen sollten Ernst genommen werden. Sie sollten gehört werden und man sollte in der Nationalparkverordnung auch Lösungen finden. Und genau dies passierte auch bislang in jedem Nationalpark. Die Proteststimmen sind bislang in jedem Nationalpark verhallt. Stattdessen steigt mit jedem Jahr die Zufriedenheit über den Nationalpark – sogar in den direkt anliegenden Gemeinden.
Treiber der Kampagne sind einige Akteure aus Holzwirtschaft, Jägerschaft und Landwirtschaft. Sie sind gut vernetzt und haben großen Einfluss – insbesondere auch auf die CDU in den Kreisen Höxter und Paderborn.
Holzwirtschaft: Die Transformation des Nationalparks wird viele Jahrzehnte dauern. Auch die Mengen des Holz sind nicht so groß wie man der Kampagne vernehmen würde. Dass Arbeitsplätze ernsthaft gefährdet sind, ist nicht ernsthaft erklärbar. Dennoch bedarf es hier vor der Einrichtung eines Nationalparks einer strengen und genauen Prüfung. Es muss für tatsächlich betroffene Betriebe unbedingt Lösungen geben und dafür setzen wir uns ein! Wir sind aber zuversichtlich, dass dies gelingt – wie bislang in jedem anderen Nationalpark.
Jägerschaft: Einige Akteure der Jägerschaft befürchten offenbar Gebietsverluste für ihre Jagd. Im Nationalpark wird jedoch – in Form des Wildtiermanagements – sehr wohl gejagt. Die klassische Trophäenjagd entfällt.
Landwirtschaft: Am unklarsten sind die Argumente der Landwirtschaft. Dass ein Nationalpark Beschränkungen für die Landwirtschaft bedeutet, gab es bislang noch nirgends. Auch dass Tierseuchen durch einen Nationalpark gefördert würden, ist unwissenschaftlicher Unfug. Es gibt keinerlei Belege, die dazu angeführt werden könnten. Zuletzt wird gerne das Argument „Verbiss“ angeführt: Tatsächlich ist dies bei bestehenden Nationalparks kein Problem, da es einen einheitlichen Ansprechpartner gibt.
Ist unsere Egge wirklich so besonders, dass es einen Nationalpark rechtfertigt?
Ja, die Egge ist weiträumig tatsächlich sehr besonders und kein „normaler“ Wald. Untersuchungen von Gebieten in ganz NRW zeigen, dass die Egge durch ihre Eigenart tatsächlich der beste Kandidat für den ausgeprägten und dauerhaften Schutz durch einen Nationalpark ist.
Die Wildnisstudie NRW (2022) bewertet das Gebiet „Egge Nord“ von allen Wildnispotentialflächen in NRW auf Platz 1 von 22. Das Gebiet „Egge Süd“ immerhin Platz 4.
In der Egge gibt es viele seltene Tierarten und besondere Areale. Vorhandene Arten: Wildkatze, zahlreiche Fledermausarten, Haselmaus, Schwarzstorch, Uhu, Sperlingskauz, Raufußkauz, Schwarzspecht, Grauspecht, Mittelspecht, Rotmilan, Schwarzmilan.
Besondere Areale:
- Felsformationen und Schluchten
- Etliche Höhlen mit seltenen Bewohnern
- Quellen und Bäche
- Mehrere Moore
In der Suchraumfläche Egge von 19.250 ha besteht darum für 71 % ein Schutzstatus (FFH, Vogelschutzgebiet, Naturschutzgebiet), das sind die besten Voraussetzungen für einen Nationalpark Egge.
Was ist mit Windkraft / Windenergie?
In einem Nationalpark wird es niemals Windräder geben. Auf- und Abbau benötigen breite Straßen und große Lichtungen. Rechtlich sind die Flächen für immer dem Ausbau entzogen. Für viele ist dies ein Argument für einen Nationalpark, da die Egge damit in großen Teilen dauerhaft der Windkraft entzogen bleibt.
Wie sieht die mögliche Gebietskulisse aus? (Karte)
Welche Regeln gelten für Besucherinnen und Besucher eines Nationalparks?
Ein Nationalpark ist für alle Menschen das ganze Jahr kostenlos zugänglich. Besucherinnen und Besucher dürfen die Vielfalt eines Nationalparks auf eigene Faust entdecken, sofern sie sich an die Nationalparkregeln halten. Welche Schutzbestimmungen in einem Nationalpark erforderlich sind, wird im Rahmen der Nationalparkverordnung und des Nationalparkplans erarbeitet und abgestimmt.
Quelle: Landesregierung NRW
Ist die Senne / der Teutoburger Wald betroffen?
Beides Nein!
Die Senne wird stark militärisch genutzt – ein Ende der Nutzung ist in keiner Weise absehbar.
Der Teutoburger Wald wird nicht Teil des Nationalparks sein – siehe Karte.
Dürfen Hunde in einen Nationalpark
Hunde dürfen in einen Nationalpark. Sie müssten angeleint sein, was aber aktuell im größten Teil der Kulisse bereits so gilt.
Wer verwaltet den Nationalpark und wer trägt die Kosten?
Finanziert werden Nationalpark ausschließlich aus dem Landeshaushalt NRW – nicht den kommunalen Haushalten.
Nationalparke in Deutschland haben eine eigene Verwaltung, die vom jeweiligen Land finanziert wird. Diese umfasst neben den Personalkosten auch die Betriebskosten sowie die Finanzmittel zur dauerhaften Erfüllung aller Aufgaben und Maßnahmen der Verwaltung. Letztlich landen alle Gelder in unserer Region – somit stellen alle Ausgaben aus regionaler Sicht eine Investition dar.
Gesamtgesellschaftlich sind alle Nationalparke bislang ein voller Erfolg, weil sie die Regionen beleben und so für mehr Steuereinnahmen für die Kommunen sorgen.
Quelle: Landesregierung NRW
Gibt es gesonderte Strategien im Umgang mit Wölfen/Luchsen?
Für die natürliche Rückkehr des Wolfs gilt das Ziel einer möglichst konfliktfreien Koexistenz von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf. Hier findet das bisher praktizierte Vorgehen beim Wolfsmonitoring und der finanziellen Unterstützung der Weidetierhaltungen für Maßnahmen zur Förderung eines wolfsabweisenden Herdenschutzes Anwendung.
Sonderregelungen für die Gebietskulisse eines Nationalsparks sind – auch nach den bisherigen Erfahrungen im Nationalpark Eifel – nicht erforderlich. Dies liegt auch daran, dass Wölfe durch einen Nationalpark weder behindert noch gefördert werden. Ihre Reviere und Laufweiten übersteigen generell die Größe eines Nationalparks um ein Vielfaches.
Quelle: Landesregierung NRW
Wie geht man in Nationalparken mit Borkenkäfern um?
Der Borkenkäfer kann bei Waldnationalparken dazu beitragen den Lebensraum Wald zu entwickeln, da er natürliche Waldstrukturen fördert. Allerdings hat die Nationalparkverwaltung darauf zu achten, dass der Käfer nicht in benachbarte Wirtschaftswälder ausfliegt und dort Schäden anrichtet.
So findet im Nationalpark Eifel die Pflanzung von Laubbäumen prioritär entlang der Grenzen zu angrenzenden Wirtschaftswäldern statt. Auf diese Weise entsteht dort ein laubholzreicher Waldriegel, der eine Ausbreitung von Borkenkäfern verhindern soll. Zur Flugzeit der Käfer kontrolliert die Nationalparkverwaltung zudem regelmäßig die Pufferstreifen auf Käferbefall und entfernt befallene Bäume.
Quelle: Landesregierung NRW
Ist der Bogenparcours Willebadessen von der Planung betroffen?
Ein klares Nein!
Der Bogenparcours Willebadessen liegt weitab von den Staatswaldflächen, auf denen der Nationalpark geplant würde. Da Nationalparke in Deutschland auch ansonsten keine Auflagen auf Nachbarflächen entfalten, ist der Parcours nicht betroffen!
Bild: Grün sind Staatswaldflächen – Suchraum Nationalpark